Monthly Archives: June 2020
Gedichte von Katharina Lanfranconi
Besprochen beim Signaturen-Magazin
Zu “Von der Zärtlichkeit der Wörter” von Christine Haidegger
Besprochen beim Signaturen-Magazin
Zu “Dichter und Denker der Antike und ihre bedeutendsten Werke”
Es mutet natürlich kühn an, die wichtigsten Werke der Dichter und Denker der Antike in einem Band mit gerade einmal 700 Seiten vorstellen zu wollen. Diese Edition von Erich Ackermann kann sich allerdings durchaus sehen lassen und es ist ein bisschen ärgerlich, dass gerade in einem solch guten Kompendium/Lesebuch ein vernünftiges Stichwortverzeichnis fehlt.
Aber der Reihe nach. Das Buch beginnt mit einem kurzen, sehr übersichtlichen Vorwort und die folgende Werkschau ist in zwei Teile unterteilt: Griechenland und Rom. Griechenland wiederum ist unterteilt in: Das Epos, Asöp und die Fabel, Frühe griech. Lyrik, Griechische Philosophie, Drama (Tragödie und Komödie), Die Geschichtsschreibung, Rhetorik, Hellenistische Philosophen und hellenistische Dichtung.
Der Abschnitt des Epos widmet sich Homer und seine beiden Epen, sowie den Werken Hesiods. Es werden (wie auch in den folgenden Kapiteln) Ausschnitte aus den (rechtfreien Übersetzungen der) Werke zitiert, jeweils versehen mit kurzen Einleitungen, die die zitierten Stellen im Kontext der Geschichte verorten. Bei der Ilias werden bspw. u.a. die Klage des Achills gegenüber seiner Mutter und die Beschreibung von Achills Schleifen von Hektors Leiche vorgestellt.
Fabelfreunde kommen auf ihre Kosten, da rund zwanzig Texte zitiert werden. Bei den frühen griech. Lyriker*innen gibt es Texte von: Archilochos, Alkman, Sappho, Alkaios, Solon, Simonides, Ibykos, Theognis, Anakreon und Anakrontea, Bakchylides, Pindar, was eine maßgebliche Auswahl darstellt, obgleich von den meisten nur Fragmente und/oder sehr wenige Texte überliefert sind.
Bei der Philosophie sind neben den drei großen – Sokrates (wobei dieser nichts Schriftliches hinterließ), Platon (u.a. Höhlengleichnis) und Aristoteles (u.a. Ursprung und Wesen des Staates) – auch die Vorsokratiker (Texte von Anaximander, Xenophanes, Empedokles, Heraklit, Parmenides und Demokrit, nebst Erwähnungen von Thales, Pythagoras, Anaximenes und Leukipp) und die Sophisten (zitiert nur indirekt durch Platon) vertreten.
Das Drama-Kapitel besteht aus Texten von Aischylos, Sophokles und Euripides (Tragödie), sowie Aristophanes (Komödie), mit Ausschnitten aus den Stücken „Agamemnon“ und „Choephoren“ (Aischylos), „Antigone“ (Sophokles), „Medea“ (Euripides) und „Lysistrate“ (Aristophanes). Bei der Geschichtsschreibung wird aus den Werken von Herodot, Thukydides und Xenophon zitiert, außerdem ist der Eid des Hippokrates vertreten. Bei der Rhetorik sind es Demosthenes und Isokrates. Die hellenistischen Philosophien werden indirekt durch Cicero beleuchtet. Bei den hellenistischen Dichtungen gibt es Ausschnitte aus den Werken des Kallimachos und des Theokrit.
Der Abschnitt Rom eröffnet – nach einer sehr kurzen Einführung den Übergang vom Hellenismus zur römischen Kulturdominanz betreffend – mit Sallust als Vertreter der frühen römischen Geschichtsschreibung und Lukrez mit Ausschnitten aus „De rerum natura/Über die Natur der Dinge“. Danach folgen Cäsar („De bello gallico“) und Cicero (sowohl Schriften als Philosoph als auch als Redner), denen beiden viel Platz eingeräumt wird.
Danach folgt Catull und im Anschluss eine Auswahl der Vertreter der augusteischen Dichtung, namentlich Vergil (vertreten mit Ausschnitten aus „Bucolica“, „Georgica“ und „Aeneis“), Horaz (Epoden und Oden) und Ovid („Metamorphosen“ und „Amoris), nebst einem besonderen Abschnitt über die Liebeselegie, wodurch noch Texte von Tibull und Properz hinzukommen.
Den Abschluss bilden Texte von Livius und Tacitus (kaiserliche Geschichtsschreibung) und Seneca, Epiktet und Marc Aurel als Vertreter der Stoa in der Kaiserzeit, sowie Briefe von Plinius dem Jüngeren. Dann folgt noch eine Art Epilog über Augustinus.
Es fehlen:
Der Abschnitt über Griechenland kann durchaus eine gewisse Vollständigkeit für sich beanspruchen, zumindest was die Namen und deren wichtigste Werke angeht. Der Teil über Rom ist allerdings unvollständig, vor allem was das römische Drama (Plautus und Terenz) und die Lyrik (als wichtigster fehlt hier Martial) angeht.
Dennoch ist dieses Kompendium empfehlenswert, der größte Makel bleibt das fehlende Stichwortverzeichnis oder zumindest ein genaueres Inhaltsverzeichnis, in dem man nicht nur die Autoren, sondern auch Werke und zitierte Passagen auf einen Blick finden kann. Wer mit diesem Makel leben kann, der bekommt hier ein schönes Lesebuch, mit dem man einen umfassenden Eindruck von den unterschiedlichsten Werken der Antike erhalten kann.
Zu “Bäume – 70 Arten entdecken und bestimmen”
Viele kennen die Verlegenheit, in die man gerät, wenn man mit einem Kind spazieren geht und es auf einen Baum am Wegrand deutet und fragt: was ist das für ein Baum? Wenn es sich nicht gerade um einen Ahorn oder eine Linde handelt, bin zumindest ich in den meisten Fällen überfragt und kann das nur kompensieren, in dem ich aus meinem Gedächtnis allerhand Bäume herauskrame (Buchen sollst du suchen, Weiden sollst du meiden … Platanen, Eichen, Fichten … Kiefer oder Tanne? … Lärche oder war das der Vogel?) und die Zuschreibung dann mit einigen Geschichten rund um die Eigenschaften des Baumes untermale, damit sie auch für mich den Anschein von Kenntnis bekommt.
Dieses kleine Büchlein im Taschenformat könnte mit der Zeit meiner Verlegenheit Einhalt gebieten, erweist es sich doch als gelungene Kombination aus Einführung und Übersicht. Nicht nur die versprochenen siebzig Arten werden geboten, die Auftakttexte des Buches widmen sich zusätzlich Fragen wie etwa: Was ist ein Baum? Wie funktioniert die Fortpflanzung bei Bäumen? Was bedeuten Bäume für das ökologische Gleichgewicht? Das Buch startet u.a. auch mit einer Auflistung der verschiedenen Grundblatttypen(fächerförmig, rund, dreieckig, etc.), nach denen die Bäume im Buch gruppiert sind.
Die einzelnen Baumarten werden dann jeweils auf einer Doppelseite kompakt dargestellt, unterteilt sind die Portraits in die Kapitel „Nadelbäume“ und „Laubbäume“. Das Aussehen der Bäume, Blätter und eventuellen Früchte ist jeweils auf der rechten Buchseite sehr schön in Szene gesetzt (ganz selten vielleicht etwas zu malerisch); zusätzlich weisen kleine Kalender die Blüte- und die Fruchtbildungszeit aus.
Auf der linken Seite finden sich Informationen zu Standort und Rinde, es gibt eine zusätzlichen Beschreibung von Erscheinungsbild, Blättern und Früchten + ein bisschen Trivia in Form von Besonderheiten. Symbole am Kopfende der Seiten geben Aufschluss verorten den Grundblattyp, kennzeichnen aber auch, ob die Bäume eher als kultivierte oder als wildwachsende Pflanzen vorkommen, ob sie sommer- oder wintergrün sind und ob die Früchte oder andere Teile des Baumes giftig oder essbar sind.
Das Buch kann natürlich keine Enzyklopädie ersetzen und dürfte durchaus noch Fragen offenlassen, ist aber für den Einstieg wunderbar geeignet und punktet vor allem durch seinen liebevollen Touch und seine Kompaktheit und regt dazu an, es mit sich herumzutragen und es gleich bei einem ersten Spaziergang zum Einsatz zu bringen.
Zu “Vögel – 70 Arten entdecken und bestimmen”
Viele kennen diese Verlegenheit, in die man gerät, wenn man mit einem Kind spazieren geht und es auf einen Vogel, der den Weg kreuzt, deutet und fragt: was ist das für ein Piepmatz/Vögelchen/Vogel? Wenn es sich nicht gerade um eine Amsel handelt, bin zumindest ich in den meisten Fällen überfragt und kann das nur kompensieren, in dem ich aus meinem Gedächtnis irgendwelche Vogelnamen herauskrame (Amsel, Drossel, Fink und Starr … Zaunkönig … Rabe oder Krähe? … Lerche oder war das der Baum?) und die Zuschreibung dann mit einigen Geschichten ausschmücke, damit sie auch für mich den Anschein von Richtigkeit bekommt.
Dieses kleine Büchlein im Taschenformat könnte mit der Zeit meiner Verlegenheit Einhalt gebieten, erweist es sich doch als gelungene Kombination aus Einführung und Übersicht. Nicht nur die versprochenen siebzig Arten werden geboten, die Auftakttexte des Buches widmen sich zusätzlich Fragen wie etwa: Wie beobachtet man Vögel? Mit was darf man sie füttern? Wie geht man mit einem verletzten Vogel um? Es gibt auch eine Darstellung, auf der die Bezeichnungen der Körperteile von Vögeln aufgelistet und zugeordnet sind.
Die einzelnen Vogelarten werden dann jeweils auf einer Doppelseite kompakt dargestellt, unterteilt sind die Portraits in die drei Kapitel „Parks & Gärten“, „Wald & Wiese“, sowie „Gewässer“. Das Aussehen der Tiere ist jeweils auf der rechten Buchseite sehr schön in Szene gesetzt, auch eventuelle Abweichungen bei Weibchen oder Unterarten werden mit abgebildet; zusätzlich ist ein kleiner Kalender mit der Brutzeit abgebildet und ein QR-Code, über den man zu einer Sounddatei des Gesangs gelangt.
Auf der linken Seite finden sich Informationen zur Durchschnittsgröße und dem herkömmlichen Verhalten, es gibt eine zusätzlichen Beschreibung des Aussehens und genauere Ausführungen zum Lebensraum + ein bisschen Trivia; manchmal werden auch Arten genannt, mit denen die dargestellte Art oft verwechselt wird. Symbole geben Aufschluss, ob die Tiere auch in Vogelhäuschen wohnen und ob sie gefüttert werden können/dürfen.
Das Buch kann natürlich keine Enzyklopädie ersetzen und dürfte durchaus noch Fragen offenlassen, ist aber für den Einstieg wunderbar geeignet und punktet vor allem durch seinen liebevollen Touch und seine Kompaktheit und regt dazu an, es mit sich herumzutragen und es gleich bei einem ersten Spaziergang zum Einsatz zu bringen.