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Feminismus, eine transformative Kraft


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„Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann – tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde.“ (Margaret Mead)

Dieses Buch ist, so kann man direkt vorwegsagen, eine großartige Verbindung aus Text und Bilddokumentation. Dadurch bekommt man bei der Lektüre fast das Gefühl, die widrige und besondere Geschichte des Feminismus als weltweiter Emanzipations- und, letztlich wohl auch, Kulturbewegung, nicht nur nachzuvollziehen, sondern noch einmal mitzuerleben.

Anhand verschiedener Aspekte (Wahlrecht, Selbstbestimmung in pucto Körper, Arbeit und Beziehung, die männliche Perspektive als Norm und zuletzt übergreifende Gleichheit, jenseits von sexueller Orientierung, Hautfarbe und Klasse) in eigenständigen Kapiteln wird von der feministischen Bewegung und alle ihren Meilensteine und Persönlichkeiten erzählt.

Die Autor*innen legen dabei im Fließtext einen besonderen Fokus auf den Prozess, also die kontinuierliche Entwicklung, während die vielen eingefügten Grafiken mit den dazugehörigen Untertexten sich oft auf einzelne Ereignisse und Personen konzentrieren, symptomatische Schicksale beschreiben oder auf andere Art und Weise etwas hervorheben.

Was eh schon klar sein sollte, in diesem Buch aber noch einmal klar wird: Der Feminismus hat begonnen als Emanzipationsbewegung der Frauen, ist aber zu einer der wichtigsten Bewegungen für die Emanzipation des Menschen an sich geworden. Wer glaubt, bei Feminismus ginge es nur um den Wunsch von Frauen nach mehr Mitbestimmung, der irrt. Das war der Ausgangspunkt.

Mittlerweile ist der Feminismus eine transformative Kraft, die die Gleichheit aller Menschen anstrebt und für ein faires Miteinander sorgen will, das letztlich allen Geschlechtern zugutekommen würde.