Tag Archives: Star Wars

Zu “Cinemaps” von Andrew DeGraff und A. D. Jameson


Cinemaps„Dieses Buch und seine Bilder sind eine Hommage an all die talentierten Menschen hinter den Kulissen meiner Lieblingsfilme. Bevor ich wusste, was ich einmal werden würde, wusste ich, dass ich so sein wollte wie sie.“
(Aus dem Vorwort)

Andrew DeGraff zeichnet schon seit einigen Jahren großartige Illustrationen und Landkarten für verschiedene Magazine und mit verschiedenen Stilen – es lohnt sich, einmal seine Arbeiten online zu begutachten.

Und es lohnt sich auch, dieses Buch anzuschaffen. Hier hat DeGraff eine spezielle Sparte seiner Kunst (und seiner Leidenschaft) in den Fokus gerückt: Cinemaps. Das sind Landkarten, auf denen alle Orte aus einem Film (oder einer Film-Trilogie) aufgezeichnet sind, verknüpft und verbunden durch Linien, die die Bewegungen der einzelnen Protagonist*innen (jeweils einer Farbe zugeordnet) darstellen. (Einige Regisseure, u.a. J. J. Abrams, haben bereits Drucke von Karten zu ihren eigenen Filmen gekauft.)

Für dieses Buch hat er fünfunddreißig Karten ausgewählt (aus etwa zweihundert; u.a. mit dabei sind Star Wars, Herr der Ringe, aber auch Filme wie Metropolis, Rushmore von Wes Anderson, Guardians of the Galaxy und Der unsichtbare Dritte von Alfred Hitchcock) und außerdem den Essayisten A. D. Jameson gebeten, zu jedem der Filme eine kurzen Text zu schreiben.

Diese Essays sind ein großer Gewinn, denn Jameson gelingt es, einem die Kunstfertigkeit der Filme vor Augen zu führen, wie sie gearbeitet sind, und gleichzeitig ihre Schönheit und ihren besonderen Zauber zu unterstreichen (auch der Übersetzer Berni Mayer hat hier allem Anschein nach sehr gute Arbeit geleistet); sie sind halb deskriptiv, halb hymnisch. Zusammen mit dem sympathischen Vorwort von DeGraff bieten sie ein wunderbares Geleit zu den großartigen Karten, die vom Zeichner auch in einigen Details erläutert werden.

Es ist eines dieser Liebhaber*innenbücher, etwas für Geeks und Nerds, für Freund*innen des Kunstdrucks und der Cineastic; einziger Wermutstropfen ist der Superlativ im Titel, der wirklich nicht hätte sein müssen. Es sind tolle Filme, aber nicht die 35 besten, das behaupten nicht mal die Autoren. Abgesehen davon kann ich nur sagen: es lohnt sich. Es ist ein Buch, das man immer wieder aus dem Regal ziehen wird, weil man diese Filme auch immer wieder sehen wird. Alle weitere Überzeugungsarbeit überlasse ich dem Autor:

„Mittlerweile könnten Sie zu der Meinung gelangt sein, dass ich ein ziemlich nostalgischer Typ bin, und ich möchte Ihnen da gar nicht widersprechen. Vielleicht ist dieses ganze Unterfangen auch einfach der eigennützige Versuch, die wunderbaren Erfahrungen meiner Kindheit noch einmal zu erleben. Betrachten Sie es als eine Art Einladung. Oder, ohne die Metapher überstrapazieren zu wollen: eine Eintrittskarte für unsere kollektiven Kindheitserinnerungen, egal, welcher Altersgruppe wir angehören. […] Es ist ein popkulturelles Familienalbum. Also nehmen Sie Platz, und erinnern Sie sich – nicht nur an die fiktiven Welten der Filme, sondern auch an Ihre ganz reale Welt, als Sie sie zum ersten Mal sahen. Den klebrigen Fußboden im Kino, den fleckigen Wohnzimmerteppich, den alten Fernsehsessel mit der Tagesdecke. […] Ich hoffe, dass diese Karten und Essays es ermöglichen, zu diesen Momenten zurückzukehren. Und dass sie unsere Liebe zu jenen Filmen vielleicht noch vertiefen, indem sie uns vor Augen führen, warum sie so gut sind.“
(Aus dem Vorwort)

Star Wars Cinemaps

Zu “Crimson Empire II”


Crimson Empire 2 (Vorweg: allen Fans und Interessierten empfehle ich diese Liste für einen Gesamtüberblick zu den Büchern und Comics des erweiterten Star Wars Universums)

Während die Rebellion, bzw. Neue Allianz nach der Zerschlagung von Palpatines letzter grausamer Regentschaft entgültig die zentrale Macht in der Galaxie darstellt, ist das Imperium in zwistige und undurchsichtige innere Machtkämpfe verstrickt. Mit Carnor Jax ist ein weiterer “neuer Imperator” gestürzt worden, diesmal allerdings nicht durch die Rebellion, sondern durch den letzten Mann, der sich Palpatine noch verpflichtet fühlt: Kir Kanos, der zugleich auch der letzte Überlebende aus Palpatines Ehrengarade ist. Jetzt hat er es auf die Leute abgesehen, die Jax bei seinem Putsch den Rücken deckten: die Verräter aus dem provisorischen Rat des Restimperiums.

Doch mittlerweile hat die Intrige um die Herrschaftsfolge im Imperium bereits wieder neue Teilnehmer und Mitspieler bekommen. Dazu gehören neben den Angehörigen des provisorischen Rates auch ein Hutt und ein geheimnisvoller schwarzgekleideter Mann, der hinter den Fronten Strippen zieht und fleißig manipuliert. Und es scheint beinahe so, als würde jemand Kanos die Arbeit abnehmen wollen, denn bald schon sterben einige schwer bewachte Ratsmitglieder – wofür  Kanos selbstredend verantwortlich gemacht wird. Zu seiner Jagd auf den Rat und seinem ungeklärten Verhältnis zu der Rebellenanführerin Mirith, gesellt sich jetzt noch zusätzlich ein vom Imperium ausgesetztes Kopfgeld, für das sich jeder Verbrecher einen ganzen Planeten kaufen könnte…

Weiter noch als im ersten Teil, erstreckt sich die Handlung von CE 2 auf verschiedene Orte und bindet sehr viele Fraktionen ein, vom Imperium über die schwarze Sonne bis zur Rebellenallianz und versucht komplexe Interessenstrukturen abzubilden. Kir Kanos steht weniger im Rampenlicht als noch im ersten Teil, dafür wird man immer wieder Zeuge der äußerst nebulösen Ränkeschmiedereien im provisorischen Rat, die teilweise spannend sind, teilweise überstrapaziert werden.

Insgesamt wird nicht auf neue Innovationsimpulse, sondern das bereits eingerichtete Setting gesetzt, die Handlung ist für einen Star-Wars-Comic erstaunlich differenziert aufgezogen. Doch obwohl dieses Werk in der Star Wars Chronologie gerade wegen seiner Einblicke in die imperiale Politik nach Palpatine sicherlich interessant ist, kann es sich doch nicht ganz entscheiden, wem es sich mehr verpflichtet fühlt: der Aufklärung über die Intrigen und Geschehnisse im Zentrum der imperialen Macht oder seinem Hauptcharakter Kir Kanos.

Fazit:

Wichtigkeit für die Star-Wars-EU-Chronologie:
🌟 🌟 🌟
Grafik:
🌟 🌟 🌟 🌟 (nicht genial, aber doch sehr gut)
Story:
🌟 🌟 🌟 🌟 (gelungen)
Aufmachung:
🌟 🌟 🌟 🌟 🌟 (Es empfiehlt sich die Hardcover Ausgabe aus der Star-Wars-Kollektion zu nehmen, aber auch die Sonderband-Ausgabe erhält vier Sterne)

Zu “Crimson Empire”


Crimson Empire (Vorweg: allen Fans und Interessierten empfehle ich diese Liste für einen Gesamtüberblick zu den Büchern und Comics des erweiterten Star Wars Universums)

Durch das Erweiterte Universum (EU) der Romane und Comics, die im Star Wars Kosmos angesiedelt sind, werden den Leser*innen (neben Geschichten über alte und neue Helden der Rebellion und der Jedi-Ritter), auch vermehrt die Charaktere und Helden der dunklen Seite der Macht, sprich der Sith und des Imperiums, näher gebracht. Zu ihnen zählen der gerissene Großadmiral Thrawn , Mara Jade (siehe: “Mara Jade – Die Hand des Imperators”) oder es wurde, wie z.B. im Fall Darth Maul (siehe: “Der Schattenjäger”), die Figur noch vertieft.

Crimon Empire ist eine sehr eigenständige Geschichte, die fast ohne die Auftritte bekannterer Figuren auskommt (und immerhin zwei Fortsetzungen nach sich zog), schließt aber andererseits an die Reihe Das Dunkle Imperium, also die Auferstehung und den erneuten Niedergang des Imperators Palpatine, an.

Das letzte überlebende Mitglied von Palpatines loyaler Leib- und Ehrengarde, Kir Kanos, weiterhin treu dem Eid, den er auf den Imperator geschworen hat, streift fast vergessen durchs Universum, in dem sich gerade eine neue Republik herausbildet, während der imperiale Machtblock sich innerhalb seiner eigenen Regierung um die Machtverteilung streitet (mehr Informationen um das Drum Herum erfährt man allerdings größtenteils aus dem Handbuch zu der Serie, im Deutschen nur abgedruckt im Anhang zu “Crimson Empire 2”).

Kir ist auf der Suche nach dem Mann, der sie alle, den Imperator und seine Brüder von der Garde, verraten und indirekt getötet hat: Carnor Jax, mittlerweile einer der mächtigsten Anführer des Restimperiums. Kir Kanos will nicht eher ruhen, bis er und seine Mitverschwörer vom provisorischen Rat tot sind. Doch obwohl er diesen letzten Dienst für den Imperator im Alleingang erledigen will, kommt ihm neben dem Imperium auch noch eine schöne Anführerin der Rebellenallianz in die Quere; ein Ärgernis, das auch seine Prinzipien gefährdet …

Crimson Empire ist ein Perle des EU und zugleich eine sehr gut ausbalancierte Kombination aus innovativer Story-Line und altbewährten StarWars-Elementen. Interessante Rückblicke wechseln sich mit Kampfszenen und zwischenmenschlichen Highlights ab, es gibt vielen Wendungen und einige Überraschungen. Alles in allem: eine der besten Comicstorys, die Star Wars zu bieten hat.

Fazit:

Wichtigkeit für die Star-Wars-EU-Chronologie:
🌟 🌟 🌟
Grafik:
🌟 🌟 🌟 🌟 (nicht genial, aber doch sehr gut)
Story:
🌟 🌟 🌟 🌟 🌟 (einmalig)
Aufmachung:
🌟 🌟 🌟 🌟 🌟 (Es empfiehlt sich die Hardcover Ausgabe aus der Star-Wars-Kollektion zu nehmen, aber auch die Sonderband oder Master-Ausgaben erhalten vier Sterne)

Zu der George Lucas Biographie von Brian Jay Jones


Das war 1975. Und niemand, auch nicht Lucas, war klar, dass er mit den Sequel- und Merchandising-Rechten gerade eine Milliarden-Dollar-Klausel ausgehandelt hatte.

Das war am Anfang. Also nicht ganz am Anfang. Ganz am Anfang steht in jeder Biografie die Geburt, das Aufwachsen, die Begegnung mit den Faszinationen, die später, tranformiert, das Werk prägen werden.
Es ist eine schwierige Gratwanderung, eine George Lucas-Biographie zu schreiben. Denn sein Name ist so sehr Synonym für Star Wars (oder vielleicht Indiana Jones oder meinetwegen auch visionäre Sound- und Animationstechnik), dass ein Biograph einerseits Gefahr laufen könnte, zu viel Gewicht auf die Geschichte dieser Werke zu verwenden, in Ausmaßen, die mit Lucas Leben und Schaffen nicht mehr direkt etwas zu tun haben oder es überschatten und andererseits besteht das Risiko, dass eine George Lucas-Biographie die Fans enttäuscht, wenn sie den mit seinem Namen fest verknüpften Werken zu wenig Platz einräumt.

Bedenkt man diese Voraussetzungen, so erkennt man schnell, dass Brian Jay Jones eine gute Balance geglückt ist: Das Buch ist eine Biographie der Persönlichkeit von Lucas und keine Biographie von Krieg der Sterne oder einem anderen Projekt. Auch wer ein Buch sucht, in dem das Verhältnis zwischen Lucas und der Inspiration zu seinen Filmen komplexer beleuchtet wird, wird hier nur bedingt fündig werden (und ich würde ihn oder sie eher an “Star Wars, Magie und Mythos” oder direkt an eine von Lucas Inspirationsquellen “Der Heros in tausend Gestalten” verweisen).
Zwar nennt Jones gewissenhaft die frühen und späten Inspirationsquellen und gibt immer wieder Abrisse über Hintergründe, Lektüren, frühere Stadien, aber derlei wird eher kurz am Wegrand aufgetürmt und selten vertieft.

Überhaupt legt Jones Biographie zumeist ein straffes Tempo vor, schafft es so allerdings, das Hin und Her von Lucas jahrzehntelangem Kampf für ein eigenes, unabhängiges Studiogelände, seine Vision von Kino, die Perfektionierung seiner Werke zu verkörpern. Auf diesem Wege gelingt dem Buch auch das Einfangen von Lucas zurückhaltendem, teilweise sehr eigenbrötlerischem Charakter.
Etwas überstrapaziert wird die Einbindung von Wortmeldungen von Weggefährt*innen, Freund*innen und sonstigen Beteiligten (über das ganze Buch verteilt gibt es über 1500 Quellenhinweiszeichen, die zu einem umfangreichen Register gehören und fast alle auf wörtliche Aussagen in Interviews, Dokumenten, Biographien, etc. verweisen). Natürlich ist das Zusammentragen einer so umfangreichen Meinungssammlung verdienstvoll und in den vielen Zitaten spiegelt sich das Bild von George Lucas in all der Vielschichtigkeit wieder, die eine Biographie bei einem Menschen herausarbeiten sollte. An einigen Stellen ist die Redundanzdichte aber wirklich zu hoch.

Der Biographie geht es auch weniger um Lucas Faszination, mehr um die enormen Widerstände, technischen Hindernisse, zwischenmenschlichen Probleme und Schwächen, die in Lucas Person und Werkgeschichte eine zentrale Rolle spielen; sie werden geradezu minuziös ausgebreitet. Mitunter hat man das Gefühl, Jones hat an sich selbst den Anspruch gestellt, eine dezidiert kritische Arbeit vorzulegen. Auch wenn er Lucas Verdienste und Erfolge betont und illuminiert, lässt er keine Gelegenheit aus, um auf Niederlagen, Fehler oder die Schrulligkeit des Portraitierten einzugehen.

Das ist vielleicht auch der Tatsache geschuldet, das Lucas, obwohl er der Schöpfer von Star Wars und Indiana Jones ist, kein wirklich aufregendes Leben hatte und die Dramatik aus dem geschaffen werden muss, was da ist. In relativem Wohlstand geboren und nie vor wirklich existenzbedrohende Entscheidungen gestellt (auch wenn er manchmal enorme Risiken einging, von sich aus), nie auf der Suche nach allzu großen Abenteuern, ist Lucas Leben die Geschichte eines mutigen, aber doch nicht tollkühnen, Visionärs, der durch Glück und Hartnäckigkeit zum Schaffer einiger popkulturell sehr bedeutsamer Ideen und Figuren wurde.

Alles in allem ist die Biographie ein schöner Schmöker. Ich hatte mir schon erhofft, gerade im letzten Kapitel ein wenig über Lucas Treatments für die neueren Filme zu erfahren (auf die Disney ja dann nicht zurückgriff) oder über seine Einstellung zum EU und dem Star Wars Franchise. Doch gerade in den letzten Kapiteln geht es vor allem um die Skywalker-Ranch und die Formalitäten beim Verkauf an Disney und Lucas neuste Projekte, seine derzeitige Lebenssituation.

Doch, und das ist schon wichtig zu betonen: Jones ist hier ein sehr authentisches Porträt gelungen – was man schon daran sieht, dass es eben nicht in jedem Moment vor Spannung sprüht. Gewissenhaft geht er vor, im richtigen Moment mit Witz, Anekdoten oder Differenzierungen punktend. Alles in allem also: der geballte George Lucas, unverstellt, ein ungeschönter Gesamteindruck.

Zu “Das goldene Zeitalter der Sith”


Goldene Zeitalter der Sith In den Spielfilmen, die bisher erschienen sind, wird die Bezeichnung Sith fast ausschließlich für Jedi-Ritter verwendet, die zur dunklen Seite übergetreten sind. Doch wer oder was waren/sind die Sith ursprünglich? Eine Rasse, eine Religion, eine Einstellung zur Macht? Alles drei? Und wie kamen die Sith zum ersten Mal mit den Jedi in Kontakt?

Diese Fragen sind es vor allem, auf die dieser Comic, der 5000 Jahre vor der Schlacht von Yavin spielt, Antworten gibt (er entstand 1997, als der Vorfreude-Hype um Episode 1 bereits eingesetzt hatte). Zu diesem Zeitpunkt ist das Hyperraumreisen bereits üblich, allerdings findet es sehr selten abseits genau markierter Routen statt. Neue Routen zu suchen und zu kartographieren ist also eine profitable, aber oftmals auch eine gefährliche Angelegenheit. Ein Geschwisterpaar wird schließlich, bei ihrem Versuch in neue Welten vorzustoßen, mit ihrer Entdeckung des Sith-Imperiums den Anfang aller Kriege zwischen Jedi und Sith einläuten.

Die Jedi-Ritter sind in “Das goldene Zeitalter der Sith” zwar schon Hüter der Freiheit und des Gesetzes, die Verzahnung mit dem Apparat der neuen Republik scheint allerdings noch deutlich schwächer zu sein, als zu Zeiten von Episode I. Vor vielen Jahren spaltete sich der Orden beim großen Schisma und die dunklen Jedi wurden in unbekannte Regionen verbannt und sind beinahe schon vergessen.

Obwohl diese Comics den bisher frühsten auserzählten Teil der Chronologie von Star Wars darstellen, sind sie nicht der Anfang von allem, aber in ihnen beginnt der Prozess, dessen Vollendung und Abschluss erst mit Palpatine und seiner Zerschlagung der Republik, sowie der Errichtung des Imperiums erreicht wird.

Als eben dieser Ausgangspunkt, als große Klammer, in der alle Entwicklungen und Kämpfe des Sith- und des Jedi-Ordens gefasst sind, hat dieser Comic also eine wesentliche Bedeutung und ist zurecht ein Klassiker. Er und seine Nachfolger machten Star Wars (bevor Disney kam) zu etwas viel Weitreichenderem und gaben dem Erweiterten Universum abseits aller Abenteuer, Legenden und Kämpfe auch eine Chronologie, eine Historie, die zu verfolgen sich lohnte.

Dass das Star Wars Universum nach seiner Entstehung eine eigenen Dynamik aufnahm und sich so kolossal erweiterte, lag sicherlich vor allem an einigen sehr attraktiven Faktoren. So baute sein Kosmos, seine ganze Struktur, nicht auf einer kommenden Zukunft der Menschheit (wie so viele andere Sci-Fi Serien) auf, sondern stellte ein komplett autonomes Universum dar, mit vielen unterschiedlichen Möglichkeiten zur Erweiterung.
Mit der Macht und ihrer Unterscheidung in Gut Böse, den Jedi, Laserschwertern und v.a. Dingen waren bereits wesentliche Grundsteine für ein nahezu endloses und doch glaubwürdiges Konflikt- und Abenteuerpotential geschaffen – und zuletzt waren noch so viele Herkünfte und geschichtliche Abläufe nach den klassischen Trilogien (in denen sie angeschnitten wurden) ungeklärt geblieben, sodass die Filme geradezu nach einer Erweiterung zu schreien schienen.

Gelungen war die Erweiterung von George Lucas Erfindung, die in ihren besten Ausformungen so gut die Gratwanderung zwischen Mystischem und Epischem zu meister weiß, letztendlich wegen der strikten Vorlage, dass alle Bücher und Comics und Spiele entweder in die Chronologie des Ganzen passen mussten oder klar als alternative/parodistische/oder sonst fremde Stränge gekennzeichnet wurden

Eine der gelungensten Erweiterungen ist sicherlich dieser Comic.

Fazit:

Wichtigkeit für die Star-Wars-EU-Chronologie
🌟 🌟 🌟 🌟 🌟 
Grafik:  
🌟 🌟 🌟 🌟  (teilweise etwas schwammig)
Story:
🌟 🌟 🌟 🌟  (wendungsreich, aber nicht atemberaubend)
Aufmachung:
🌟 🌟 🌟 🌟  (in der aktuellsten Version als Star-Wars-Essentials der übliche Paperbackeinband von Panini, gute Qualität)

Zu “Schatten des Imperiums”


Star Wars Schatten des Imperiums (Vorweg: allen Fans des EU von Star Wars empfehle ich diese Liste zum Gesamtüberblick)

“Schatten des Imperiums”: eine der wenigen Nicht-Film-Geschichten des Star Wars Universums, die Kult-Status erlangte. Es ist außerdem eines der wenigen Star Wars-Projekte außerhalb der Filmtrilogien, dem dieselbe epische Faszination innewohnt und dessen Feeling nah an die Filme heranreicht. 

Dies resultiert sicherlich daraus, dass man die Geschichten um Dash Rendar, Prinz Xizor, Boba Fett und die bildschöne Attentäterdroidin Guri sowohl lesen (in Form von Buch & Comic), als auch selbst (aus der Perspektive Rendars) nachspielen konnte (im PC-Spiel “Shadows of the Empire”). Jedes Medium bietet dabei einen etwas anderen Einblick in die Geschichte, die den Zeitraum zwischen Episode 5 & 6 beleuchtet.

Während das Game Dash Rendar in den Mittelpunkt rückt und das Buch die Fehde zwischen Prinz Xizor und Darth Vader, so wie deren Jagd nach Luke Skywalker erzählt, konzentriert sich der Comic sehr auf die Kopfgeldjägerjagd auf Boba Fett und seine wertvolle Beute, den in Karbonit eingefrorenen Han Solo. 

Der Kampf zwischen Vader und Xizor, um die Gunst des Imperators wird allerdings ebenfalls verhandelt. Während Vader nach Luke suchen lässt, um ihn lebend für die dunkle Seite zu gewinnen, ist der gerissene Xizor, der sich als Anführer der zwielichtigen Verbrecher-Organisation Schwarze Sonne beiden Seiten gegenüber scheinverpflichtet, darauf aus, Luke zu töten und Vader somit in einem schlechten Licht dastehen zu lassen. In all dem Chaos Versuchen Luke, Lea und Lando ihre Suche nach Han voranzutreiben, wofür sie verhängnisvoller Weise auch die Hilfe von Xizor in Anspruch nehmen …

Schatten des Imperiums ist, obwohl es die Lücke zwischen Episode 5 und 6 schließt, eine sehr eigenständige und facettenreiche Geschichte. Nicht nur die ambivalente Beziehung zwischen Vader und dem Imperator kommt hier zu Vorschein (und nach den Ereignissen in der Prequel-Trilogie ist diese Ambivalenz nur allzu verständlich), auch Boba Fett macht seinem Ruf alle Ehre und ist hier in der Rolle seines Lebens . Und auch wenn die tolle Figur Dash Rendars etwas zu kurz kommt und die Suche nach Han etwas dürftig und oberflächlich bleibt (im Gegensatz zum Roman), hat die ganze Geschichte etwas sehr Fesselndes.

Für alle, die eine neue und dennoch alte Geschichte aus dem Star Wars Universum erleben wollen, ist Schatten des Imperiums eine der wenigen Gelegenheiten. Es kann auf keinen Fall schaden, den Roman vielleicht vorher zu lesen – und nachher das Spiel zu spielen, wenn man Lust hat.

P.S.: Es gibt auch eine nette Fortsetzung, in der der Charakter Guri ins Rampenlicht rückt, wenn auch von der Geschichte her nicht ganz so episch und gut: “Schatten des Imperiums: Evolution”.

Fazit:

Wichtigkeit für die Star-Wars-EU-Chronologie
🌟 🌟 🌟 🌟
Grafik:  
🌟 🌟 🌟 🌟
Story:
🌟 🌟 🌟 🌟 🌟 (einmalig)
Aufmachung:
🌟 🌟 🌟 🌟 (In der Essentials-Version gute Paperbackqualität, in der Star Wars Comic Kollektion-Version guter Einband, schlechtere Qualität bei den Farben)

Zu den Feest Classic Star Wars Bänden 1-8


Star Wars Feest Classic (Vorweg: allen Fans des EU von Star Wars empfehle ich diese Liste zum Gesamtüberblick)

Drei Abschnitte im erweiterten Universum von Star Wars werden zu einem hohen Anteil von Comics abgedeckt: Zum einen die Ereignisse, die etwa 5000 bis 3000 Jahre vor der Schlacht von Yavin (angefangen bei Das Goldene Zeitalter der Sith) verortet sind, zum anderen viele zentrale Ereignisse der Klonkriege und schließlich die Abschnitte zwischen den der drei klassischen Star Wars Episoden IV, V und VI.

Neben der Star Wars Classics-Reihe von Marvel (die in Deutschland teilweise in den Reihen “Krieg der Sterne”- und “Star Wars”-Bänden bei Ehapa erschienen) gab es auch die Classic Star Wars Bände 1-8 (der neunte ist eine Comicvariante des Han Solo-Romans “Auf Stars End”). Sie spielen beinahe ausschließlich zwischen Episode IV und V und bis Band 7 bauen sie auch aufeinander auf.

In dem ersten Band der Reihe ist die Rebellion, in der Person von Luke und Leia, wie in vielen Geschichten, die zwischen Episode IV und V spielen, auf der Suche nach einem Standort für eine neue Basis. Auf einer Dschungelwelt gestrandet und von Han Solo gerade noch gerettet, verschlägt es die drei Helden nach Ord Mantell, wo es dann zu der Begegnung mit einem (in Episode V wird gleich zu Anfang auf dieses Ereignis angespielt) Kopfgeldjäger kommt. Des Weiteren bekommt die Rebellion auch Nachricht von einem Admiral der imperialen Flotte, der die Rebellion vor einer neuen Superwaffe Darth Vaders warnt …

Nicht unbedingt revolutionär gemalt (sie erinnern in ihrer Farbwahl an die belgischen Comics bei Carlsen) sind die Classic Bände eher für die ganz hungrigen Star Wars Fans, die einfach nicht genug bekommen können. Wettgemacht wird das Graphische zum Teil von den Dialogen und der wendungsreichen Storyline, die den Übergang von der Basis auf Yavin nach Hoth beschreibt, die Entwicklung des Supersternenzerstörers Executor und das wachsende Interesse Darth Vaders an dem jungen Luke Skywalker.

Fazit:

Wichtigkeit für die Star-Wars-EU-Chronologie:
🌟 🌟 🌟
Grafik:
🌟 🌟 🌟
Story:
🌟 🌟 🌟 🌟  (wendungsreich, aber nicht atemberaubend)
Aufmachung:
🌟 🌟 (sehr unhandlich-großformatige und neu nicht mehr zu bekommende Bände)

Eine verpasste Chance, aber ein guter Film: Star Wars Episode VII


Ich kann mich immer noch nicht so ganz damit abfinden, dass Disney sie alle zu Legenden erklärt hat: Kyle Katarn, Grand Admiral Thrawn, Mara Jade, Wedge Antilles (in sehr stark erweitertem Gewand), Jaina und Jacen Solo, Ysanne Isard undundund. Als großer Fan der erweiterten Star Wars Buch- und Comicwelt hätte ich mir sehr gewünscht, dass einige dieser Figuren in die neue Star Wars Trilogie Einzug halten und zumindest einige herausragende Plots oder Entwicklungen für eine Anleihe in Erwägung gezogen werden (letzteres ist in sehr kleinen Teilen geschehen, vielleicht ja sogar noch ein bisschen mehr, wir werden sehen, remember they’re comming soon: Episode VIII & IX).

Aber, es sollte anders kommen: Disney wollte zurück zu den Anfängen und alles auf Anfang setzen. Gleichzeitig fanden bei dem neuen Film aber Elemente wie Nostalgie, Schemata und Selbstironie fast schon im Übermaß Verwendung.
Es war klar, dass vielen Leuten nicht gefallen konnte, nicht zuletzt George Lucas, der dem “Retrofilm” quasi seinen Segen entzog. Zu wenig Innovation oder zu viel Innovation (zu viel Unvertrautes/Unlogisches), beides Dinge, die man dem Film vorwerfen kann und vorgeworfen hat.
Es gibt ja auch schwer zu entkräftende Mängel, die auch noch aus einer Ecke kommen, in der ich mich selbst zu Hause fühle, nämlich der Ecke eben jener Leute, die all die verpassten Chancen sehen, die einem dieser Film geradezu ins Gesicht reibt, an jeder Stelle, wo man sich denkt: man!!!!! da hättet ihr es doch so machen können! Und das ist ja wohl sowas von glatt, unlogisch, schlampig, bequem – man!!!

Ich bin ein großer Fan der Originaltrilogie und habe mittlerweile Episode IV schon an die 9-10x gesehen. Was immer wieder aufkommt, wenn ich den Film anderen Leuten, die ihn noch nicht kennen (ja, solche Leute gibt es!), vorführe, ist eine tiefe Unbehaglichkeit, sobald mich Leute auf Lücken in der Handlung, auf die Dialoge, die Accessoires, den Pathos und viele andere Kleinigkeiten hinweisen. Früher dachte ich mir: ich will das nicht hören! Aber jetzt bin ich mittlerweile an einem Punkt angelangt, an dem ich freudig bemerkt habe: es macht mir nichts aus, es bleibt ein geiler, großartiger Film, egal was daran bekrittelt wird.

Womit das zusammenhängen mag, mögen andere darlegen; vielleicht gibt es dafür eine Erklärung, aber auch die würde mich, genauso wie die Logiklöcher in Star Wars IV, V und VI, nicht sonderlich interessieren. Ich bin ein großer Fan des Gefühls, das Star Wars transportiert, das Epische, das es andeutet und anfüllt, teilweise märchenhaft, dann wieder menschlich und wie unkontrolliert dazwischen hin und her pendelnd. Diese Filme haben ihre Macken – aber es sind keine Fehler, es sind Features. Und eingedenk dieser Tradition, kann ich auch nur den neuen Star Wars Film beurteilen, wie ich seine Vorgänger beurteilt habe: mit den Augen für das Furiose, Magische, Fetzig-Heroische, Komische und teilweise leicht mit Absurdität gewürzte und dann wieder bewegende. Space Opera halt.

Damit will ich nicht negieren, was es an diesem Film alles auszusetzen gibt. Darunter fallen für mich (hier wird es etwas SPOILERIG!):

– Kylo Ren. Ich habe diesen Charakter zwar auch schon verteidigt und bin der Meinung, wir sollten abwarten, was wir noch über seine Hintergrundgeschichte erfahren, aber wirklich überzeugt hat er mich nicht. Disney wollte wohl eine “etwas andere” Sith-Figur konstruieren – glaubhaft sind Motivation und Charakterbild bisher aber nicht vermittelt worden, es bleibt ein diffuses Zerrbild, in dem alle Anspielungen, sowie seine Handlung und Aussagen, hängenbleiben und sich nicht ganz fügen.
– Lichtschwertkämpfe. Sind realistischer geworden, weniger wie eine Choreographie, was eine nicht zu verachtende Idee ist. Dennoch wird hier viel Star Wars Feeling verschenkt.
– Anführer Snoke. Find ich ehrlich gesagt ziemlich schlimm, fast schon eine Witzfigur. Hoffentlich kommt da noch was, um das zu ändern.
– Hux. Nicht ganz so schlimm wie Snoke, aber nah dran. Kein Wunder, bei dem Namen. Wo sind Bösewichte, die das Bekämpfen lohnen? Wie ein anderer Rezensent schon anmerkte: bei der ersten Ordnung geht es teilweise etwas zu sehr zu wie im Kindergarten. Aber abseits seiner Kabeleien mit Kylo finde ich, dass Hux mit seiner Manie durchaus eine Chance zum labilen Bösewicht hat. Seufz. Wir müssen uns wohl damit abfinden, dass die erste Ordnung nicht mehr so wunderbar abgründig, stoisch, bedrohlich und klinisch glatt ist, wie das Imperium und seine Anführer, sondern dem völlig unverständlichen Trend zum Opfer fällt, dem Diabolischen etwas Groteskes und Absurdes beizumischen, um weitere Komik zu erzeugen, was in Star Wars auf der dunklen Seite der Macht nur in kleinen Dosen funktionieren kann, behaupte ich jetzt mal.
– Einige Fragen sitzen einem wirklich auf der Leber: Was ist aus Leas Machtanlagen geworden? Wieso hat die Republik nie etwas gegen die erste Ordnung unternommen? Woher zum Teufel kommt der oberste Anführer?
Bisher ist das Auslassen dieser Fragen nur verschenktes Potential, aber es könnte, wenn es ignoriert und nicht mehr angesprochen wird, zu einem Makel werden, der ewig einen Schatten auf die Verbindung zwischen Episode VI und VII wirft, sie quasi negiert und damit die Gesamtheit der Star Wars Filme zersplittert, was sehr schade wäre, denn wenn Disney eine Aufgabe hat, die sie erfüllen müssen, dann ist es diese!!

Gegen andere Sachen kann man sich sträuben, muss man aber nicht und sie sind nicht wirklich unlogisch (siehe dazu auch die beiden Links am Ende des Textes), sondern lediglich sehr schwer zu verdauen oder eben: Space Opera. Dass der Millennium-Falcon aus dem Hyperraum durch einen Planetenschild springt ist natürlich kaum zu glauben, selbst wenn man es exakt berechnen würde. Aber hier sollte man das tun, was Filme doch so wichtig und gut macht: Sich zurückfallen lassen und es genießen. Die Wirklichkeit schreibt uns oft genug vor, was unmöglich ist und es gibt sehr viele unmöglich-unlogische Dinge, die nicht halb so ergötzlich sind wie Han Solos “aber es würde dir nicht gefallen”. Hier hat J.J. Abrams sich halt mal eben schnell über alle Logik hinweggesetzt und war innovativ. Und war George Lucas das nicht auch als er die Lichtschwerter erfand, obgleich wahrscheinlich viel gegen ihre Machbarkeit spricht? Zugegeben, Lichtschwerter sind eine weitaus größere, genialere Erfindung. Aber dennoch.
Und in Sachen Todesstern (SPOILER!): Ehrlich gesagt ist es ziemlich glaubwürdig, dass Nachfolger des Imperiums noch mal einen Todesstern bauen. Was denn sonst? Sie wollen nach wie vor die Galaxis beherrschen. Und außerdem hat es sich doch bewährt, hat immerhin die Republik vernichtet, scheint also keine so dumme Idee gewesen zu sein. Und gut geschützt war dieser Todesstern auch. Lediglich Hans und Chewies Idee konnte von innen ein Loch in die Verteidigung brechen. Von innen! Ist bis dato bei keinem Todesstern so gewesen.

Vieles an dem Film hat mir sehr gefallen, hat mich mitgerissen, ich bin beglückt aus dem Kino gekommen und das kommt nicht mehr so häufig vor. Eine lose Liste von tollen Dingen.

– Klare Nummer 1! Harrisson Ford. Ja, es ist halt nur noch einmal so und blablabla. Hier bin ich einmal unverständnisvoll und muss allen sagen, die finden, dass er schlecht spielt: wenn euch seine pure Spiellaune, mit einem guten, realistischen Ansatz an Alter, nicht umgehauen hat, dann weiß ich nicht, welchen Film ihr gesehen habt.
– Die neuen Charaktere. Da ist noch Luft nach oben, aber sie gefallen auch mir sehr gut. Ein bisschen zu einförmig noch an manchen Stellen, aber das waren Han Solo (raubeiniger, angebender Kerl), Luke Skywalker (Bauerntölpel, der ganz gut Raumschiffe fliegen kann) und Prinzessin Lea (schnippische Amazone mit Anführer-Qualitäten) ja auch, bevor Episode V und schließlich Episode VI ihren Charakter brachen und noch mal neu beleuchteten. Potential ist da.
– Dialoge. Lange nicht mehr so bei einem Film dabei gewesen, um keine Zeile zu verpassen. Nicht immer alles Gold, aber alles glänzt und die Dynamik und das Tempo, die damit einhergehen, das ist wirklich noch mal Star Wars Episode IV!
– Feeling. Es ist da! Star Wars Feeling!
– BB8. Ein cooler, neuer Droide. Dafür ausnahmsweise sogar mal: danke Disney!
– Spannung. Ich verstehe nicht, wie man den Film nicht spannen finden kann. Es ist zwar einiges Retro dran, ohne Frage und dass es mit der Starkillerbasis gut ausgeht wussten wir wohl alle. Aber dennoch nimmt dieser Film ein paar mehr Wendungen als Episode IV und streut hier und da einige Innovationen ein, sodass man verunsichert ist, ob denn wirklich alles glatt gehen wird. Und es gibt so viele Fragen die aufgeworfen werden, dass man sich doch die ganze Zeit fragt, welche noch beantwortet werden und welche nicht!!
– Lose Enden. So viel auf das man gespannt sein darf. Ich brenne darauf, mehr über Ray und Luke und die Republik, ja sogar über die erste Ordnung, Kylo Ren und Snoke zu erfahren. Und noch viel mehr.

Ja, es ist nicht der Film, der es hätte werden sollen. Der liegt irgendwo im Land der platonischen Ideen und vor ihm verblassen alle möglichen Filme zu mageren Abbildungen, Absonderungen. Ich verstehe den Frust. Und das Vermissen. Was ich nicht verstehe, sind die teilweise harschen Urteile. Urteilen ist so leicht. Legitim, aber doch sehr leicht. Und Star Wars war schon immer leicht zu verurteilen, als nerdig und was sonst noch alles. Aber es bleibt, was es immer war, auch, man mag es kaum glauben, in der Disney-Ära: großes Kino!

 

Links:

https://www.facebook.com/notes/matty-granger/at-long-lastmy-star-wars-episode-vii-review-the-force-awakens-the-rise-of-idiot-

/10153163095086277http://www.starwarsringtheory.com/

Die ultimative Star Wars Fortsetzung – ein Fingerzeig für Disney!


Vorweg und Achtung!: Wer eine umfangreiche, chronologisch organisierte Liste der Star Wars Romane & Comics sucht, findet sie auf Amazon.de in meiner Rezension zu Star Wars, Die ultimative Chronik.

Vor kurzem erst hat George Lucas Star Wars mit allem drum und dran an den Disney-Konzern verkauft und schon kündigt besagter Konzern an, in den nächsten Jahren Teil 7,8 und 9 drehen zu wollen. Die Frage, die sich jedem großen Star Wars Fan natürlich augenblicklich aufdrängt: Welche Trilogie des Erweiterten Universums (wenn man davon ausgeht, dass Disney die Star Wars-Chronologie des EU (erweiterten Universums der Comics & Bücher & Videospiele) einhält, was wünschenswert wäre) wird verfilmt. Worauf sich die Frage anschließt, welche Triolgie besser zum Verfilmen geeignet sein könnte als die „Erben des Imperiums Trilogie von Timothy Zahn – eigentlich wäre es die beste Wahl.

Die Trilogie spielt ca. 5 Jahre nach der Schlacht um Endor. Bisher waren die Kräfte des Imperiums ständig auf dem Rückzug und bis auf einige imperiale Kriegsherren und die ehemalige Geheimdienstchefin Isard, schien die ehemalige Führungselite des Imperators besiegt oder vertrieben worden zu sein. Doch ein letztes As hatte der Imperator noch vor seinem Tod tief in den imperialen Ärmel geschoben, einen letzten Krieger und Denker von bestechender Intelligenz und Führungsstärke: Grandadmiral Thrawn, einen dämonisch-charismatischer Taktiker und Denker, der den imperialen Streitkräften mit seinen subtilen, vielschichtigen Plänen wieder neue Hoffnung gibt. Da er als einziger in der hohen Flottenkommandeursriege ein Alien war, operierte seine Gruppe hauptsächlich abseits des imperialen Kerns in den unbekannten Regionen. Doch nun ist er zurück, mit einer Fülle von Strategien, mit denen er die Neue Republik an den Rand einer neuen Existenzkrise drängt…
Lea und Hand erwarten derweil Zwillinge und Luke muss langsam daran denken, Lea und später ihre Kinder in der Macht zu unterweisen – aber noch immer hat er Angst vor dem Versagen; davor, dieselben Fehler zu begehen, die Obi-Wan einst bei seinem Vater machte. Da scheint eine neue Mentorpersönlichkeit aufzutauchen: der Jedi-Meister Joris C’boath. Kann Luke von ihm lernen, wie ein Jedi sich verhalten muss, wie er ausgebildet wird?
Und irgendwo ist da draußen auch noch die ehemalige Hand des Imperators, eine Frau, schön wie intelligent, die einen so großen Hass auf Luke Skywalker hegt, dass er sich rational nicht erklären lässt; ihr aller Schicksal ist eng und auf verschlungenen Pfaden mit dem Schicksal der neuen Republik verbunden, ebenso wie das vieler unsicherer Verbündeten und Feinde…

Kaum ein anderes Nicht-Film Werk hat so breite, zentrale Spuren in der Welt von Star Wars hinterlassen. Nicht nur, dass George Lucas Zahns Idee vom Stadtplaneten Coruscant als Regierungsplaneten aufgriff und ihn in Episode I-III als solchen verwendete (ebenso wie alle anderen nachfolgenden Star-Wars Autoren), auch in beinahe jeder zweiten Publikation danach finden sich Anspielungen, Charaktere und Geschichten aus diesem Roman wieder und auch in PC-Spielen (In Empire at War und Forces Of Corruption kommen ganze 3 Charaktere und mindestens 5 Planeten vor, die von Zahn erfunden worden) und in offiziellen Guides nehmen Zahns Romane einen wichtigen Platz als Quelle und Maßstab ein. Charakter wie Mara Jade und Talon Karrde sind zu festen Mitgliedern des Kosmos geworden.
Kein Wunder: kaum ein anderer Star-Wars Autor hat so phantastische und doch glaubwürdige und langlebige Charaktere geschaffen – vielleicht mit Ausnahme von Stackpole, wobei der eben eher die einfachen Soldaten zeigt, während Zahn einen Blick für Persönlichkeiten hat, die eine so bezeichnende Aura und Authentizität in ihrem Wesen aufweisen, als wären sie schon immer Teil des zentralen Star Wars Kosmoses gewesen. Auch seine restlichen Ideen in Storyführung, Verknüpfung von Handlungsfäden etc. weisen ihn als großartigen Romanciers aus.

Auch vom künstlerischen Standpunkt aus gesehen, hat Zahn also mit den drei Romanen (2. Die dunkle Seite der Macht 3. Das letzte Kommando) Großes geleistet. Er schafft es aus der Star Wars Materie sowohl Spannung als auch übergreifendes Interesse an den vielen (sehr vielen) Ebenen, Schauplätzen und Arten der Geschichte zu gewinnen. Zwischen politischen Intrigen, langfristigen und kurzfristigen militärischen Taktiken und Plänen, persönlichen Konfrontationen und Beziehungen und plötzlichen Handlungsumschwüngen, sind die Romane allesamt sowohl Pageturner als auch (auf Star Wars Ebene) ein literarisch-erlesener Genuss. Kurz gesagt: Timothy Zahn war in diesen Büchern nicht nur erfindungsfreudig und bemüht, die Handlungsstränge komplex und doch wendungsreich aufzubauen, er hat zusätzlich bewiesen, dass das klassische Star Wars Feeling, dieses ganz besondere, das uns die Filme mit ihrer Sagahaftigkeit bescheren, auch in einem Roman geschehen kann und dass dieses Erlebnis in gewissem Sinne sogar ein paar mehr Aspekte haben kann, als ein Film (z.B. mehr innercharakterliche, gefühlsmäßige Ansichten).

Also, wie schon oft in Rezensionen zu diesem Buch gesagt: Lesen, lesen, lesen!

Link zum Buch: http://www.amazon.de/Star-Wars-TM-Erben-Imperiums/dp/3442269148/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1379099820&sr=1-1&keywords=erben+des+imperiums

*diese Rezension ist in Teilen schon auf Amazon.de erschienen

Fortsetzung zu “Schatten des Imperiums”


Schatten des Imperiums Evo Vorweg: Allen Fans des Erweiterten Comic- und Buchuniversums empfehle ich diese Liste zum Überblick.

Schatten des Imperiums (siehe Rezension hier und hier) war eines der Projekte, das neben den Filmen in der Star Wars Community schnell Kultstatus erlangte.

Neu war dabei vor allem die medial-übergreifende Konzeption: es gab sowohl einen Roman, als auch einen Comic und zudem noch ein PC-Spiel – und alle beleuchteten die Abläufe der Handlung aus einem anderen Blickwinkel, mit anderen Schwerpunkten. Ein wichtiges Anliegen war vor allem, den Zeitraum zwischen Episode V und VI, erweitert um einige Charaktere, Intrigen und Parteien, darzustellen.

Nachgereicht wurde schließlich vier Jahre später eine Fortsetzung des eigentlich in sich abgeschlossenen Projekts, die auch eher eine eigene Geschichte darstellt. Diese spielt zwei Jahre nach den Vorfällen von “Schatten des Imperiums”, also nachdem der Krieg vorläufig mit dem Sieg der Rebellion und dem Tod des Imperators geendet hat. Die Verbrecherorganisation schwarze Sonne, durch den Tod Xizors und Mara Jades zusätzliche Aufräumaktion (nachzulesen in den Comics “Die Hand des Imperators) gleich zweimal enthauptet, will sich noch einmal neu strukturieren. Leider fehlt der neuen Führung allerdings dafür Xizors einstige rechte Hand, die Replikantenhumanoidin Guri. Die konnte dem Feuersturm, der Xizor vernichtete, entkommen und will sich nun die Killermaschinenelemente aus ihrem Schaltkreis entfernen lassen. Der Comic beschreibt ihre Odyssee zu diesem Ziel und die Verknüpfung ihres Wegs mit den Abenteuern von Luke, Lea und Han, die versuchen ein erneutes Erstarken der Schwarzen Sonne zu verhindern…

Die Fortsetzung lieblos zu nennen, würde zu weit gehen, aber sie steht auf etwas wackligen Beinen, entfaltet aber immerhin eine ganz ordentliche Dynamik. Außerdem gibt es ein paar nette Gags und die Vielfalt der Parteien und Personen macht den Comic durchaus spannend und interessant. Man sollte aber nicht zu viel erwarten.

Fazit:

Wichtigkeit für die Star-Wars-EU-Chronologie:
🌟
Grafik:
🌟 🌟 🌟 🌟
Story:
🌟 🌟 🌟 🌟 (solide Kost. An den Erwartungen gemessen, die der Vorgänger möglicherweise beschwört, eher nur 3 Sterne)
Aufmachung:
🌟 🌟 🌟 🌟 🌟 (zu empfehlen ist die Ausgabe in der neuen Hardcover-Comic Kollektion, die fünf Sterne bekommt; der Star Wars Sonderband bei Pannini ist aber auch gut und bekommt vier Sterne)