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Zu “Hellblazer – Original Sins/Erbsünde 1”


hellblazer - erbsünde Hellbrauner Trenchcoat, Krawatte, eine Zigarette im Mundwinkel oder in der Hand, blondes Haar, dazu eine leicht ignorante Lebenseinstellung, eine Mischung aus C’est la vie und Carpe diem, aus Scheiß-drauf und Muss-halt-sein.

Soweit die Markenzeichen von John Constantine, britischer Magier und Meister des Okkulten, der genau 300 Hefte lang seine eigene Serie Hellblazer bei Vertigo Comics hatte. Kreiert wurde die Figur ursprünglich (anscheinend war das Erscheinungsbild des Musikers Sting eine wichtige Inspirationsquelle) von Graphic-Novel-Legende Alan Moore (u.a. Autor von Watchmen) für the Swamp Thing, wo er in den Ausgaben #37-77 vorkommt (wer einen der wichtigsten ST-Auftritt von Constantine besitzen will, der auch in den ersten Comicnummern von Hellblazer eine Rolle spielt, der sollte sich Vol. 1 der Hellblazer-Sammlung besorgen, wo neben den Ausgaben #1-9 auch zwei Nummern von Swamp Thing enthalten sind, nämlich die Nummern #76-77. Das Cover der Vol. 1 ist unten abgebildet, ISBN 978-1401230067. Mehr zu Constantines ST-Auftritten findet man hier).

Jamie Delano, der erste Autor der Hellblazer-Serie, übernahm Moores Charakterprägung, ging aber eigene Wege bei der Story-Gestaltung und Entwicklung von J. C. In seinen Swamp Thing-Auftritten ist Constantine eine Figur mit viel Persönlichkeit, aber eher wenig Hintergrund. Delano hingegen macht aus ihm schon in der ersten Geschichte (bestehend aus #1-2) einen Person mit Vergangenheit – und schubst uns direkt in seine Welt.

Constantine kommt gerade aus Südamerika zurück und im verregneten London an. Wir wissen schon ein bisschen mehr als er, den auf den ersten Seiten haben wir einem Mann dabei zugesehen, wie er, von einem mehr als animalischen Hunger getrieben, immer mehr Essen in sich hineinstopft und schließlich in einem Restaurant zuerst die Gäste anfällt, dann zusammenbricht und kurz darauf als verhungerte, ausgedörrte Leiche endet.

Constantine wird zunächst von seiner Haushälterin damit konfrontiert, dass ein alter Freund ihn oben in der Wohnung erwartet. Der “Freund” stellt sich als der Junkie Garry Lester heraus, der in Nordafrika einen Dämon gebannt hat, ihm aber dann nicht gewachsen war, mit dem Behältnis nach London kam und es, als er Constantine – von dem er sich Hilfe erhofft hatte – nicht antraf, kurzerhand an eine Freundin in die USA verschickte.

Constantine muss nun also nach Nordafrika (um zu erfahren mit was für einem Dämon er es genau zu tun hat) und schließlich mit Lester in die Staaten, wo bereits einige weitere Menschen verhungert sind, kurz nachdem sie sich Massen von ihren Lieblingsgütern einverleibt haben…

Delano wirft uns in Constantines Leben und in eine Welt, in der rituelle Magie (egal ob für Schamanen oder für New Yorker bzw. Londonder-Autodidakten) etwas Greifbares ist und die Grenze zwischen irdischen und anderen (vor allem infernalischen) Sphären dünn und brüchig sind. Er (und John Ridgway) stellen gekonnt die Schrecken dar, die Besessenheit der Opfer, aber auch an einigen Stellen die Wesenheiten der Dämonen, in manchen Passagen erinnern diese Darstellungen gar an die Werke von H. P. Lovecraft (das Erscheinungsbild von Mnemoth, dem ersten größeren Dämon in Hellblazer, wäre ohne Lovecrafts Werk wohl generell undenkbar).

Hunger und A feast for friends sind Klassiker und wichtige Hellblazer-Figuren wie Papa Midnite und Constantines Freund Chas haben hier gleich ihre ersten Auftritte. Constantine geht auch sofort seiner bekanntesten Tätigkeit nach, auf die auch in der nicht ganz überzeugenden, aber auch nicht völlig misslungen Verfilmung von 2005 der Hauptfokus gelegt wurde: er schickt Dämonen, die in die reale Welt eingebrochen sind, ins Jenseits zurück – mit Risiko, Cleverness und Fatalismus.

Geschickt ist auch (ich habe es bereits erwähnt), wie Delano Constantine gleich in dieser ersten Geschichte als gezeichneten Menschen mit reichhaltiger Vergangenheit darstellt. Nicht nur mit Lester und Midnite verbindet ihn eine Vorgeschichte, die Leser*innen werden zusätzlich mit einigen anderen Geistern aus seiner Vergangenheit konfrontiert und es wird angedeutet, dass viele dieser Freund*innen bei Ereignissen umkamen, die mit Magie zu tun hatten und die Constantine knapp überlebte; das Newcastle-Ereignis hängt wie ein Damokles-Schwert über den ersten Constantine-Erzählungen. Schon diese ersten Geschichten zeigen ihn als Antihelden, der im hohen Maße Rauschmitteln wie Zigaretten und Alkohol zuspricht und der von seiner Tätigkeit elektrisiert ist, darin aufgeht, aber eigentlich durch sie ein Getriebener ist.

#3, Going for it, stellt ein kurzes Einzelstück dar, das vor allem noch einmal verdeutlicht, dass sich in der Welt von Hellblazer oft Dämonen auf der Erde tummeln und dort in vielen Gestalten und Gewändern auftreten und Einfluss nehmen. In diesem Kabinettstück lebte Delano außerdem seine Absicht aus, kritisch über England und das London der damaligen Gegenwart (1988) zu schreiben. So stehen im Zentrum der Geschichte Dämonen, die sich als reiche Yuppies ausgeben und mit den Seelen von Menschen handeln, das alles vor der Kulisse der Oberhaus-Wahlen von 1987. Alan Moore hätte diese scharfzüngig-bittere Satire wohl nicht besser hingekriegt.

#4, Waiting for the man, ist dann der Auftakt zu ersten längeren Storyline von Hellblazer, fortgeführt in den Nummern #5-9. Constantine lernt Zed kennen, eine junge Frau mit einer Frisur wie Cruella Deville, mit der anzubändeln beginnt. Kurz darauf wird seine Nichte entführt. Im Zuge dieser Entführung sieht er sich sowohl mit einer dämonischen als auch einer göttlichen Armee konfrontiert. Es scheint etwas Größeres im Gang zu sein und auch Zed, ebenfalls magisch und vielseitig begabt, sagt nicht alles, was sie weiß…

Der deutsche Verlag Schreiber & Leser hat einige Constantine-Nummern auf Deutsch herausgebracht. Davon wichtig, weil auf Deutsch sonst nicht zu bekommen, sind die ersten neun Hefte (in diesem und dem zweiten Erbsünde-Band zusammengefasst) und ein paar Hefte aus dem Run von Brian Azzarello, der in der Chronologie sehr viel später einzuordnen ist.

Leider sind Farbwahl und Druckqualität der deutschen Ausgabe sehr mangelhaft (teilweise sind dunkle Konturen komplett schwarz gehalten, als wären die entsprechenden Bereiche zensiert) und wer auch auf Englisch lesen kann und mag, dem würde ich die bereits erwähnte und unten abgebildete Vol. 1 empfehlen. John Ridgway ist eigentlich kein schlechter Zeichner, liefert zwar keinen Hochglanz, dafür aber jede Menge kleiner, wilder Innovationen und Ideen.

Leider hat auch die Vol. 1-Ausgabe einen Makel mit der deutschen Version gemeinsam: oft waren die Panels bei den Hellblazer-Originalausgaben so angelegt, dass sie quer über die ganze Doppelseite liefen. In den Buchausgaben wurde dem nur unzureichend Rechnung getragen, man muss die Bände förmlich platt drücken, wenn man das ganze graphische Erlebnis haben will.

Dennoch: Es war ein guter Einstand für John Constantine. Von Anfang an hat zumindest er als Hauptfigur eine Tiefe und Coolnes, die einen dranbleiben lässt.

original sins

Fazit:

Wichtigkeit im Hellblazer-Universum:
🌟 🌟 🌟 🌟 🌟
Grafik:
🌟 🌟 🌟 🌟
Story:
🌟 🌟 🌟 🌟
Aufmachung:
🌟 🌟 (schlechter Druck und im Buchformat problematisch wegen der Doppelseitennutzung der Originale. Ein Stern mehr für die englische Vol. 1 Ausgabe)

Zu “Stromern” von Andor Endre Gelléri


Stromern Andor Endre Gelléri starb im Mai 1945, kurz nach der Befreiung seines KZs durch amerikanische Truppen, und wurde nur 39 Jahre alt. In diesem Lebenszeitraum verdingte er sich in zahlreichen Berufen: als Erzieher und Sekretär, aber auch als Fuhrmann, Wäschereiarbeiter und vieles andere – und schrieb nebenbei an die 100 Prosastücke, Novellen und Erzählungen, von denen 31 hier in dieser Ausgabe beim Guggolz Verlag erschienen sind (der mit diesem Buch wieder einmal zur Wiederentdeckung eines vergessenen Autors der Moderne einlädt).

Die meisten der Texte spielen in den 20er und 30er Jahren in Ungarn. Es ist die Zeit der ersten globalen Finanz- und Wirtschaftskrise, jeder ist folglich auf der Suche nach Arbeit und wer eine hat, der muss sich an ihr festhalten, sich an sie klammern. Gelléris Protagonist*innen sind Arbeiter*innen, Angestellte, Rädchen im Getriebe, aber auch ein Fötus oder ein armer Künstler; meist meint es das Schicksal nicht gut mit ihnen, öfters auch die Menschen in ihrer Umgebung nicht. Durchaus virtuos beschreibt Gelléri das fragile Dasein dieser Zeit aus den unterschiedlichsten Perspektiven; manche davon haben etwas dezent Magisches, andere bestechen durch atemberaubende Profanität.

Am beeindruckendsten ist wohl der schmale Witz, die feine Rasanz hier und da. Gelléri war weder ein offener Sozialkritiker, noch ein kalter Geschichtenerzähler, sondern ein Beobachter mit Feinsinn. Seine Figuren gegenüber scheint er eine seltsame, aber doch klare Art von Sympathie empfunden zu haben, die die meisten Texte unterschwellig trägt. Zu entdecken gibt es hier besondere Mikrokosmen aus einer fast vergessenen Zeit, spielerisch und kühn und doch mit jenem menschlichen Nachdruck, den Literatur haben muss, um zeitlos zu sein.

Karl Krolow 1966-1970 – ein Ausschnitt


Wer sich mit Lyrik beschäftigt, stößt oft auf Extreme; er wird Einsichten erhalten in den Kern und gleichsam einen Ausblick auf die Grenzen der Sprache. Er wird viele Autoren treffen, die eine ganz neue Perspektive für die Wirklichkeit haben und andere, die einer alten Perspektive neue poetische Möglichkeiten einhauchen.
Nur wenige Werke haben sich dabei auf einem so breiten Terrain bewegt, wie das des Dichters Karl Krolow. Es ist eines der wichtigsten poetischen Werke der deutschen Moderne und eines der schönsten und zugleich wandelbarsten Erlebnisse in Sachen Dichtung.

Diese Zusammenfassung beleuchtet drei Gedichtbände Krolows aus den Jahren (1966-1970).

Teil 1: „Landschaften für mich“ (1966)

“Alles ist Augenschein.

Die Bäume haben
einen grünen Atem. ”

“Ein herabstürzender Ast
beginnt zu blühen. ”

Krolow durchmisst in diesem Band das Jahr. Er beginnt mit dem Licht, der zaghaften Helligkeit, die den Übergang zwischen Winter und Frühjahr weist. Dies Licht, das noch zu ermessen versucht, was hier beginnt, genau wie man selbst. Das Licht das aufbricht und das uns gleichzeitig erreicht.

Erste Anzeichen für Frühjahr. Eine zum Abheben bereite Sprache, tändelnd, schwebend. Ein Klopfen auf die Dinge, ohne das ein Herzschlag in der Natur schon deutlich antworten würde. Aber man spürt ihn schon.

“Es gibt noch kein Gras
zu besingen.
[…]
Nur in der Hand gesammelt:
Blau.

Weidenhaar einiger Mädchen.

Die Helligkeit ist frei
von Schatten.
Unruhige Freiheit
der Perspektive:

Frühjahr. ”

Ein Gedichtband der Elemente. Und so sind auch die Formen: knapp, elementhaltig, stellen sie die Erscheinung, die Wahrheit ihrer Überschriften, ihrer Jahreszeiten dar. Es sind Miniaturen, bedacht, fast unbewegt, nur ganz leicht im Ausdehnen.

“Aufplatzendes Laub –
tropische Ästhetik.

Die sinnliche Blätterrede
im haltlosen Regen.”

“Romanische Tugend des Lichtes:

Lotrecht fällt es auf den Scheitel
einer Laubpyramide.

Segmente blauen Wassers
zu ihren Füßen.

Über eine Baumleiter
in den Himmel steigen! ”

Es ist ein spürbares Paradies, das Krolow in den Naturimpressionen betritt. Ein Paradies in dem die Farben und die Eindrücke wie zärtliche Stärkungen der Wirklichkeit erscheinen. Sie alle beginnen wieder und wieder die Entzifferung des sachtgroßen Gefühls am Leben zu sein, mit den Dingen um sich herum – da zu sein.

Die Bewegung durch die verschienen Stufen der Naturzustände geschieht unbedacht und doch vollendet. Jedes Gedicht ist ein kleines Puzzlestück, egal ob es die Hitze in einem Garten, die innere Zusammensetzung einer sommerlichen Luft, die windige Seele von Meer gemischt mit frühem Herbst oder eine Prise vom Verfall und Aufbruch des Winters, wie einen nur knarrenden Sender im Radio, lauter gedreht, schildert.

“Azur: blaues Geräusch
des unerklärlichen
Horizonts.”

“Ermüdete Zeit
ruht sich aus
im Blühen von Gräsern. ”

“Ein gurrender Baum
fliegt als Taube davon. ”

Die Bilder sind so klein und doch so konzentriert, so folgerichtig und inhärent mit ihrem Wirkungsgemälde verschmolzen; egal, was die kleinen Impressionen schildern, sie bringen es nah heran, greifen es aus der Wirklichkeit, legen die Tektonik des Naturmomentes offen. Sehr gut zu sehen an diesem Stück aus dem Gedicht “Im Boot”:

“Die mit Weidenruten
geschlagene Windstille
seufzt:
Poesie
nachgiebiger Atmosphäre”

Es ist hier eine heile und bewegte Welt, die Krolow aufzieht, fernab der Problematiken des Lebens. Aber interessiert das die Jahreszeiten? Die gespiegelten Bäume, das teils dürre, teils strahlende, teils durch die Blätter tauchende Licht?

Landschaften ohne Aufmachung, dafür voller spielerischer Glanzleistungen und wahrhaftiger Augenblicksnotate erwarten den Leser. Keine Eindämmung der ankommenden Naturberührungen – nur eine Komprimierung durch Vergewisserung, durch das simple in Worte fassen; ein Klarwerden innerhalb der Begegnung, der Betrachtung, um das Auftreten all dieser Dinge noch fasslicher und unwillkürlicher zu machen – wie es ja auch im Auge, im Blut, geschieht.

“Alle Pflanzen wachsen
gotisch in den reglosen Himmel.

Die summenden Nerven
der Hochspannungsdrähte. ”

“Luftiger September,
wie bei Vivaldi
gebündelte Mandolinen.”

Es ist ein Buch über Frühjahr, Sommer, Hitze, Kühle, Spätsommer und schließlich den Herbst, den Winter. Ein Buch über den aufkommenden Rausch und das Schleichen der Jahreszyklen, -zeiten. Im Einzelnen fast schon wieder markant, aber immer irgendwie enthoben, in den kleinen, meist sehr weit geöffneten Bildern.

“Herbstlicher Kupferstich –
Walzerschritte eines Windes,
der Blätter von den Bäumen
reißt. ”

“Gefechte zwischen
Wind und Wind.”

“In den Medaillons
frieren die Verstorbenen
vor Liebeskälte. ”

Krolows ganze Stärke ist im ganzen Werk immer wieder das Ausrichten des ganzen Gedichts auf eine kleine Gewissheit, die daran bewegt wird, ruht oder wandert. Eine Gewissheit, die wohlweißlich unangetastet bleibt, aber eine Idee herausbildet, die verinnerlicht werden kann, um genauso tief zu wirken als wäre man selbst in ihr anwesend.

“Wie lange fällt
man noch durch weiße Kissen
Langsam tiefer
durch den Schnee mit
weißen Augen überall
die Luft entlang,
die Beine weiß, die Herzen
weiße Kissen. Immer mehr
schneit es die Hand entlang
und in den Mund und taut
ein bisschen nass auf Lippen”

Man kann wenig in diesen Gedichten suchen, wird aber einiges finden. Sie beherrschen die wahre Kunst des Gedichts: Augenblicke der Natur auf Pupillengröße zu verkleinern und doch nahezu unendlich weit zu fächern.

“Die begabte Jahreszeit
fällt mit Schnee und Birnen
durch Luftschlösser
zwischen Januar und Januar.
[…]
Ein verdutzter Mund
schweigt vor Gewissheit.”

Teil 2: „Alltägliche Gedichte“ (1968)

“Es regnet Leben
aus offenen Körpern.”

Und nun: Die Vergänglichkeit.

“Verstaubte Reisebilder –
gestern fuhren wir durch sie
ohne Atem. ”

Die alltäglichen Gedichte enthalten stärker als die “Landschaften” einen milden Fatalismus, sorgsam durch Poesie gekrümmt. Einige Zyklen über Liebe, Alter, die Stunden, alles im Zeitraffer der Worte, Zeilen, beginnen den Band, machen ein paar Pfeiler des Lebens aus und sammeln sorgsam einige Details, ohne etwas festzuhalten.

“In Wirklichkeit ist alles
ganz einfach: Gerüche,
Kastanien, Eicheln oder
ein Sack voller Obst. ”

Ein inhärenter Stopp, in jedem ausgeklapptem, ausgefahrenen Fernrohr aus Worten, gerichtet in die Dinge hinein, auf die in ihrem luftigen Raum kreisenden Mythologien, ihre Eigenschaften der Schönheit und Vergeblichkeit.

Immer mal wieder unnachahmliche kleine Gesten, so leicht, fast ein Witz, fast eine Idee.

“Zündhölzer stecken
die Köpfe zusammen.
[…]
Jedes Mal im Herbst
die Feuersnot
eines Blätterhauses.
Sturm warf die Lunte
nach ihm aus.”

Im späteren Verlauf, häufig: Die Natur. Natur als ein Auffangbecken für alle Eindrücklichkeit, jede Schönheit, die Sprache mit einer leichten Windung aufnehmen, einnehmen kann:

“Ausgelaufene Malkästen:
farbiges Idyll
vom Frühling.”

Alles in allem, erneut: Meditationen von Augenblicken, zurück in ihre Erscheinung geführt. Unsicher, aber nicht diffus, wie es lange Gedankengänge sind, in denen man sich gar nicht verlieren kann, weil sie eine eigene Form von Wirklichkeit abbilden, ja: die Wirklichkeit, in einer eigenen Fassung, sind.

“Ich gehe über die Straße.
Das macht die Gegend nicht anders,
ob ich meine Schritte zähle
oder nicht aufpasse und unterwegs
vergesse, wohin ich will.”

“Die Landschaft ist als Überzeugung
bequem zur Hand,
belaubt im Sommer, später kahl,
nur manchmal immergrün.”

Krolow war ein Poet. Seine Bücher sind Bücher in denen alles Poesie ist – beinahe wortwörtlich, jedoch nicht durch Typographie, sondern durch reine, komprimierte Leuchtkraft, die die Kürze und das schmale Timbre seiner Verse abgeben, wie volle, klare Kammermusik in einem spartanischen, winzigen Zimmer. Alle Gesten, alle Wörter – verdichtet zu sinngemäßen Eindrücken. Nichts geht hier heraus, alles geht hinein.

“Die Welt der Kunst besteht
aus zu schönen Augen. ”

Auch wieder Winter und Herbst, einfache Wahrheiten:

“Malergedanken
drücken den November
mit zwei oder drei Farben
aus.
[…]
Die eingesunkenen Straßen
erinnern sich
der Spiele im Freien. ”

“Die Kälte kommt aus der Luft,
die von keinem Blatt versteckt wird.
[…]
Jede Fläche wird größer,
wenn sie weiß wird. ”

Dann und wann hat es auch etwas von einer leichten Erotik der Natur, wenn Krolow nach einer komprimierten Ode auf Kirschen und den Kirschbaum schreibt:

“Der Tod kommt
Als Möbeltischler”

So klar in diesem Schlusssatz der Glanz des Tisches aus dem Baum, der einst rote, volle Kirschen trug, die der Wind noch näher heranbrachte, noch höher hinauf – das alles jetzt geerdet, auf vier Beine gestellt, glänzend, glatt, im Licht.

Die “Alltäglichen Gedicht” sind vielgestaltiger als viele von Krolows Bänden, eher unbestimmt und ein bisschen mit Lesebuchcharakter. Eine angenehme, zwischen Sachlage und Möglichkeit pendelnde Atmosphäre umgibt die Verse; ein von den Erfahrungen des Leben aufgeschwemmtes Gespür für die Dinge.

“Eine schlafende Möwe – die Luft. ”

Was bei Krolow auch hier wieder besticht, ist das landschaftliche, nun oftmals verknüpft mit dem Alteingessenen, Sehnsüchtigen, im Hintergrund, in den Objekten und Symbolen:

“Die grüne Hecke ist ein Zitat
aus einem unbekannten Dichter ”

Eine leichte Art nach Schatten (Schatten wie sie die Verschwiegenheit bei Kerzenschein wirft) liegt über dem Band, in dem es um viel geht – aber viel davon hat mit Gedanken und Betrachtungen, rückwärtsgewandt, zu tun. Mit flüchtigen Federungen der Gefühle, ohne festen Boden.

“Die vielen Namen im Fahrplan
verwirren mich.
Ich reise durch eine Landschaft
wie durch ein angefangenes
Bild.
Der bekannte Maler
verlor die Lust an ihm. ”

“Ich habe ein Abkommen
mit gestohlenen Tagen getroffen.
Dann füllen Sterbenswörtchen
das Papier. ”

Manchmal fliegen die Blicke über und durch diese Gedichte, als lese man eine Blindenschrift für die Augen. Oft nah an der Idylle, entschwinden sie ihr durch das Wesen des Flüchtigen, Alltäglichen.

“Gelegentlich habe ich
beschrieben gefunden,
wie es ist, wenn etwas
übrig bleibt –
von einem Nelkenstrauß
eine Nelke,
von einem mächtigen
ein toter Mann,
von einem Nachtessen
die Tagesordnung,
von der Liebe
ein Kind. ”

Am Ende ist es ein Band voller Bekenntnisse, die schon wieder vom abklingen der Klarheit sprechen, dem Ende der Gewissheit, dem Anfang neuer, bald alter, vielleicht letzter, Gelegenheiten, von Wegen & Bestimmungen. Hier fußt alles auf der gemessenen Tragweite von Krolows Idee der verdichteten Gedanken, verschmolzen mit dem, was an einem Punkt des Lebens zum anderen eine Verbindung aufbaut – nur durch Wörter, Poesie, wirklich abzubilden, wie darin etwas seine Abstände aufgibt und dich durchdringt.

“Ich bin da. Meine
rechte Hand fällt mir
nicht durch die Tasche.
Ich führe sie über Papier
um aufzuschreiben,
dass ich lebe. ”

Teil 3: „Nichts weiter als Leben“ (1970)

“Ohne Vorwurf vergeht
die Zeit.
Sie ist eine vollkommene
Geschichte ohne
Fluchtpunkt,
auf den man zugehen könnte,
um etwas zu finden. ”

Ein geruhsamerer, langsamerer Band erwartet den Leser in diesem 1970 erschienen Sammlung. Sie ist stark auf das Leben fixiert, das man im Umgang, im Handeln führt.

“Ich nehme mir,
was ich brauche,
als Indiz für den
Sinn der Dinge.”

Außerdem herrscht eine sehr reflexive, bedenkende Atmosphäre. Etwas zwischen Sachlichkeit und schmaler Bewunderung diktiert die zahlreichen Betrachtungen und Anmerkungen, die Krolow in seine Gedichte webt, die einem manchmal allzu unbeweglich vorkommen, trotz ihrer Weisheitsansprüche – vielleicht weil sie etwas zu verständig sprechen und etwas zu wenig mit der Krolow sonst innewohnenden leichten Verwunderung und Demut.

“Ich verschaffe mir Außenwelt
mit ein paar Sätzen –
Rundung des Blickfelds,
gleichmäßig verteilte Wärme
über der stilisierten Form
vegetativer Gebilde”

Eine andere Art von Demut hat die poetische abgelöst. Ein mehr erschließende Demut, die sich doch in einigem so sicher ist, dass sie wenig lebendige Worte findet.

“Die täglich schöne
Naturanschauung unterwegs,
wenn man zu gehen glaubt,
aber durch den stillen Fleiß
des Horizonts voran kommt,
der zurück weicht. ”

Alles wirkt etwas glatter, matter und mehr sorgfältig gezüchtet als unwillkürlich, lebendig. Dafür geschehen sehr einnehmende, tiefsinnige Momente, trist, aber nichtsdestotrotz nah an den Hügelhängen der Wirklichkeit.

“und im Westen
die Nacht kommt,
sehr einfach, mit Lichtern
überall, ein anschaulicher
Bienenkorb
und zwischen den Knieen
die verstaubte Flasche
langsam ihre Gegenständlichkeit
verliert, auf dem Tisch
zur anschaulichen Ewigkeit wird. ”

Natur spielt nur eine sehr kleine Rolle: Krolow bewegt sich nicht weit von dem weg, was er deutlicher als je im Auge hat: das Gewöhnliche mit einem unvergesslich-lyrischen Zug zu versehen. Das er es auf eher abgewendete Weise tut, bedächtig, nicht so explosiv, expressiv, schmälert gewiss nicht seine Bemühung, doch aber die Begeisterung des Lesers, der sich mit filigranen, aber etwas zu dichten und trostlosen Werk konfrontiert sieht.

“Frühjahr. Elemente
der Wiederholung.
Es gibt verschiedene
Szenen. Ein Vorhang
Wird zurückgezogen.
[…]
Das Publikum besteht
aus alten Leuten,
die aufatmen. ”

Noch mehr als in den “alltäglichen Gedichten” hat Krolow sich in diesem Buch den Betrachtungen alltäglicher Stimmungen gewidmet und so manchen sehr gewöhnlichen Moment eingefasst. Die Berührungen mit der Natur sind weniger fasslich, eher sporadisch-spontan. Dennoch: auch in diesen Gedichten ist viel an Wissen und Weisheit aufgebahrt, mancher poetische Moment und manche Brillanz.

“Man zählt sein Geld
für einen Ausflug
in den Schatten
und wünscht sich
leichten Wind.
der um die Ecke weht.

“Das Gefängnis der Freiheit” – Über Michael Ende’s Erzählband


“Wenn es sich aber so verhält, wenn Zeit nichts anderes ist als die Art und Weise, wie unser Bewusstsein eine Welt wahrnimmt, die ohne Zeit ist, warum sollte es dann nicht auch Erinnerungen geben an etwas, das uns erst in naher oder ferner Zukunft widerfahren wird?”
(S. 64)

Ein Geleit durch unerreichbare Länder sind jene Geschichten, die wir phantastisch nennen, und die heute meist dem Science-Fiction oder der Fantasy zuzuordnen sind; doch es gibt auch jenseits dieser Genres phantastische Literatur: Geschichten, die Randphänomene menschlicher Lebenswirklichkeit, wie Träume oder Mystik, unerklärliche Geschehnisse und Zaubertricks, mit einer gewohnten Erzählstruktur verbinden und daraus eine phantastische Erfahrung kombinieren, die nicht allein unsere Vorstellungskraft anspricht, sondern vor allem unser Staunen über die möglichen Untiefen der Wirklichkeit belebt.

Michael Ende, der die phantastischen Welten seiner Kinderbücher immer wieder auf besondere Art mit Facetten unserer wunderlichen und wunderbaren Wirklichkeit zu durchdringen vermochte (indem er z.B. die Realität mit einem phantastischen Element kontrastiere und so nicht nur die Macht der Fantasie, sondern auch die Schönheit der Realität hervorhob, ohne die seine fantasiereiche, gesteigerte Variante ja gar nicht denkbar gewesen wäre – oder indem er seinen Welten trotz ihrer phantastischen Weiten die menschlichen Gefühle und Sehnsüchte zur Seite stellte). Neben seinen Kinderbüchern hat sich Ende auch in einigen Erzählungen, Märchen, Aphorismen und Betrachtungen der Faszination von Wirklichkeit, Wünschen, Spirituellem und Träumen gewidmet.

“dass nämlich zur Erfahrung der Wirklichkeit außer dem Nur-Faktischen auch ein erkennendes Bewusstsein gehört, das dieses Faktische erst realisiert, dann ist es wohl nicht allzu gewagt zu folgern, dass also die Beschaffenheit der jeweiligen Wirklichkeit von der Beschaffenheit des jeweiligen Bewusstsein abhängt. Da letzteres jedoch, wie man weiß, keineswegs bei allen Menschen und in allen Völkern gleich ist, kann man mit Recht annehmen, dass es an verschiedenen Orten der Erde verschiedenen Wirklichkeiten gibt, ja dass an ein- und demselben Ort durchaus mehrere Wirklichkeiten vorhanden sein können.”
(S. 81)

Die Erzählungen in diesem Band sind allesamt der Tradition von erzählten Geschichten verpflichtet, es geht nicht um Zwischenmenschliches, es geht um Lebenswege und Gleichnisse, die sich um das Suchen und Entdecken drehen. Der Protagonist der ersten Geschichte ist ein Mann, der in Hotels rund um die Welt unter der Obhut des Vaters und ein-zwei Dienern aufwächst und ein gedämpftes, unwirkliches Leben fristet, bis er zum ersten Mal zufällig auf jemanden trifft, der Heimweh hat. Heimweh, Heimat, ein Zuhause? – etwas, das er nicht kennt. Aber alle bekommen diese wehmütige Art wenn sie davon reden. Auch wer will so etwas haben und sucht von da an sein ganzes Leben nach diesem Ort…
Während diese erste Erzählung noch in das Gewand einer gewöhnlichen, profanen Lebensgeschichte gehüllt ist, wird der Leser in einer anderen Erzählung in eine geradezu kafkaesk anmutende, totalitäre Schattenwelt geworfen, in der die Lebewesen in unveränderlichen Tagesrhythmen in einem unveränderlichen, unendlichen Tunnelsystem leben; wiederum in einer weiteren Erzählung, befindet er sich in den spirituellen Gleichniswelten des Korans, in denen ein dem Glauben entfallener sich mit dem Gefängnis der Freiheit auseinandersetzen muss. Und dann ist da noch jener Korridor in Rom, der ein physisch gewordenes mathematisches Problem darstellt …

Gute phantastische Literatur bezieht ihre größte Faszination nicht allein aus der reinen Fabulierkunst. Es ist die verschwimmende Grenze, das Abtasten der Wirklichkeit, das die erstaunlichsten phantastischen Erzählungen ausmacht, von Borges über Cortazar, von Lovecraft über Kehlmann bis zu diesen Geschichten Michael Ende. Denn die Wirklichkeit eines phantastischen Textes, einer phantastischen Welt, ist ein eigener Bereich, der aus Elementen der realen Wirklichkeit und der denkbaren Wirklichkeit erschaffen wird und wo die realen Elemente von der phantastischen Wirklichkeit in Beschlag genommen werden, aber umgekehrt auch die phantastischen von den realen. So entsteht eine Ebene, die man geheimnisvoll, rätselhaft nennen würde. Sie grenzt sich von der Realität nur dadurch ab, dass sie erdacht wurde, trägt aber Teile in sich, die durchaus in Bereichen unserer Lebenswirklichkeit greifen könnten, darin präsent sind.

Das ist natürlich mehr die interpretative Seite. Der Leser kann diese Seite ebenso gut mit Genuss ignorieren und diese Erzählungen so lesen, wie Ende sie sicherlich verstanden sehen wollte: als Geschichten mit fantasievollen Zügen, mit Ideen, die eine übergreifende Vorstellung erzeugen können, von der Bedeutung des Glücks, der Vorstellungskraft und vielem anderen. Ende war ein Geschichtenerzähler und er war sicherlich noch mehr als das. Aber allein wegen ersterem lohnt es sich schon, ihn zu lesen – die eigene Fantasie seinen kleinen Welten, Lebensläufen und Parabeln anzuvertrauen.

Kleine Ode auf Kehlmanns Erstling “Beerholmes Vorstellung”


“Die ganze sichtbare Welt in ihrer Vielfalt und Verschlungenheit mit ihrem ungeheuren Inventar an Menschen, Tieren, Hunden, Versicherungsagenten, Krokodilen, Blumen, Ozeanen, Sonnen, Planeten und Galaxien ruht auf einem Geflecht von Zahlen. Die Winkelsumme eines Dreieckes ist der zweier rechter gleich; ein Satz ist wahr oder sein Widerspruch, nicht aber ein Dritter; ein Körper verharrt in einem Zustand, solange keine Kraft auf ihn wirkt. […] Allen Dingen schreibt ein unerbittlich klarer Geist seine Gesetzte vor.
Nun, was also bedeutet die Wiederkehr der Karte? Was bedeutet Magie? Sie bedeutet schlicht, dass der Geist den Stoff vorschreiben kann, wie er sich zu verhalten hat, dass dieser gehorchen muss, wo jener befiehlt.
Das glaubte ich damals.”

Ich habe erst als letztes Kehlmanns Erstling zur Hand genommen, nachdem ich den Rest seines Werkes schon gelesen hatte; manches gefiel mir, manches macht es mir schwer. Die Gründe von Ablehnung und Zuspruch sind natürlich vielfältig; oft hatte es mit der inneren Atmosphäre oder den Charakteren zu tun oder wohl auch mit meiner ganz persönlichen Aversion gegen zu unterkühlte oder abwertend wirkende Prosa.
Ganz ohne Zweifel ist Kehlmann ein genialer Schriftsteller und ein großartiger Stilist. Das muss man bei jedem seiner Bücher betonen. Doch hier, in seinem Erstling, hat er wirklich und wahrhaftig das geschrieben, was man einen Roman nennen kann (So kann man Mahlers Zeit, wie ich finde, zum Beispiel nicht bezeichnen); hier erwartet einen eine fesselnde und sich selbst wandelnde Geschichte, hier entwickelt sich ein Charakter, der wirklich Brüche, Leben und Identität aufweist und dessen Lebensschilderung und Lebensfrage weit über die üblichen Kehlmannspielereien hinausgeht.

Es geht um einen Waisenjungen namens Beerholm, der bei Pflegeeltern unterkommt. Seine Geschichte erzählt er von der ersten bis zur letzten Seite selbst, weswegen die Wahrheit auch manchmal zwischen Realität und Einbildung, zwischen Schein und Sein nicht mehr ganz auszumachen ist; zumal Beerholm ja auch eine magische Begabung hat und die Tricks mit der Illusion quasi zu seinem Wesen gehören – ein Wesen, dass er vielleicht nicht kontrollieren kann? das er sich einbildet? Doch seine Lebensreise hält noch viel mehr bereit, als bloß einige Zaubertricks. Seine Faszination für die Unendlichkeit der Mathematik und sein Wille, etwas Sicheres und Unantastbares zu finden oder zu schaffen, finden sich in seinem Leben immer wieder aufs Seltsamste zusammen und bringen ihn schlussendlich zu jenem Zweifel am eigenen Selbst, der in Kehlmanns Werk eine so zentrale Rolle spielt, aber nirgendwo so gut manifestiert ist, wie in seinen Erzählungen und diesem Roman.

“Seltsam: Ist unser Gedächtnis so löchrig, dass es nur einige Augenblicke aus der davonfließenden Zeit filtern kann; oder besitzen wir tatsächlich nur selten und kurz die volle Kraft unserer Wahrnehmung?”

Wenn man Romane liest, dann zählt auch, was am Ende zurückbleibt, was für ein Gefühl. Ob man sich glücklich fühlt, angefüllt von der Geschichte oder nur mit Appetit auf das Glück über die letzte Seite hinaus allein gelassen wird. In diesem Buch, in welchem sich eine nie ganz auszumachende Lebenswirklichkeit mit stilistischen Feinheiten und Schönheiten (“… und stell es dir vor: Das farbige Glas in der dunklen dämonenbesetzten Wand einer Kathedrale. Ein Sonnenstrahl berührt es und auf einmal glänzt die darin eingefrorene Helligkeit auf.”) verbindet, wird man romangemäß entlassen: man ist begeistert und fühlt sich er- und auch etwas beklommen.

“Die Langeweile breitete sich aus wie Tinte, geträufelt in Wasser.”

Link zum Buch

*diese Rezension ist in Teilen bereits auf Amazon.de erschienen