Leicht konnte es nicht sein nach Michael Stackpoles furiosem Finale in “Bacta-Piraten” die X-Wing Serie zu übernehmen. Aaren Allston versuchte dann auch gar nicht erst die Sonderstaffel in bewährter Manier einzusetzen oder ansonsten in Stackpoles Fußstapfen zu treten – stattdessen erfand er seine eigene Heldentruppe: Die Gespensterstaffel, ein Trupp sehr spezieller, teilweise auch gescheiterter Toppiloten, mit einer Menge nützlicher Fähigkeiten, die die Einheit zu einem zweischneidigen Schwert werden lässt, gefährlich sowohl im Weltall, als auch am Boden.
Trotzdem ist es schön, dass Allston den X-Wing Roman nicht neu definiert hat; aber er hat ihn nochmals verbessert.
Die Sonderstaffel und ihre Beziehungen hatten auch etwas Sympathisches, aber doch meist rein Symbolisches, Adäquates. Allston greift dagegen relativ umfassend in die menschliche Emotions- und Gefühlskiste; wir erfahren viel über Antrieb, Geschichte und die Probleme seiner Protagonisten und sein kruder Haufen von Piloten und Pilotinnen wächst einem schnell an Herz; während Stackpole sich (etwas zu) sehr auf Corran Horn fixiert hielt, hält Allston die Staffel sehr gleichmäßig im Visier (obwohl es natürlich Haupt- und Nebencharaktere gibt) und jeder Pilot hat seine einzigartige Berechtigung, wie auch ein einzigartiges Schicksal. Dass er dabei die Waage halten kann zwischen Star Wars Action und den menschlichen Positionen, Ängsten und Zielen in diesem galaktischen Krieg, hat schon eine ganz eigene Klasse.
Die Gespensterstaffel ist der umfangreichste aller X-Wing Romane und der amüsanteste und eigentlich auch der schönste. Schon ab der Mitte möchte man eigentlich bis zum Ende durchlesen. Dabei ist der “Auftrag”, mit dem sich die neue Einheit herumschlägt, gar nicht so spannend. Es ist das Schicksal der einzigartigen Charakter, die das Buch so großartig und spannend macht – eine Aussage, die auch einen Nicht-Star-Wars Roman auszeichnen würde.